Otto SchliwinskiEin Maler ohne Grenzen
 

Intension des Künstlers

Otto Schliwinski gelingt es, in seinem Schaffen ein Thema in vielen Variationen darzustellen. Ein Thema, das er vielfältig abwandelt und so stets aufs neue die Betrachter seiner Bilder in Erstaunen versetzt. Immer wieder ist es der Mensch, der im Mittelpunkt dieses Schaffens steht. Der Mensch nicht als unverwechselbares Individuum- als Porträt dargestellt- sondern als Teil der Masse.


Otto Schliwinski zeigt vielmehr die Masse der Menschen in ihrem Miteinander, sei dieses Miteinander nun freiwillig, sei es erzwungen. In engen Straßenschluchten bewegen sich die Massen, den Ameisen gleich. Die Gesichter, wenn überhaupt dargestellt, gleichen Masken. Manche haben die Münder wie zum Schrei geöffnet. Die Augen sind weit aufgerissen. Anonyme Massen drängen sich durch enge Straßen. Austauschbar und seelenlos. Ebenso die Straßenzüge, die in die Unendlichkeit zu führen scheinen und umsäumt sind von in den Himmel ragenden Häusern.

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Menschenmasse - Häusermeer, sind sie Zeichen einer seelenlosen Gesellschaft? Eine düstere Zukunftsvision eines sensiblen Malers? Otto Schliwinski will mit diesen Bildern keine Sozialkritik üben; er will nicht anklagen. Die Arbeiten zum Thema „Menschen und Straßen" zeigen kein Abbild der Wirklichkeit. Der Künstler schildert mit Pinsel und Feder seine Wirklichkeit und öffnet so den Blick für das Wesentliche. Die Bilder in Mischtechnik oder Acrylfarben und die graphischen Blätter sind gleichermaßen geprägt von einer sofort erkennbaren Handschrift. Feinfühlig tastet Schliwinski die Formen ab, gibt hier einer Linie mehr Schwung und Druck, da weniger. Farbe dient ihm als Übermittler seiner Aussage. Während frühe Arbeiten düster und dunkel anmuteten, sind jüngere Werke voller Leben.

(Auszug von Maike Matern - "Das Preußenblatt" vom 24.Mai 1997 - Folge 21 - Seite 7)